Kortison ist einer von vielen Wirkstoffen aus der Gruppe der Glukokortikosteroide, kurz auch Glukokortikoide genannt. Glukokortikoide kommen als Hormone natürlicherweise im Körper vor. Sie können aber auch künstlich hergestellt und dann als Medikamente eingesetzt werden. Der Begriff Kortison wird umgangssprachlich oft stellvertretend für alle Wirkstoffe aus dieser Medikamentengruppe verwendet, wie zum Beispiel Betamethason, Mometason oder Prednisolon. Medikamente mit Kortison (Glukokortikoide) gibt es inzwischen seit über 50 Jahren. Anfangs waren ihre Nebenwirkungen noch kaum bekannt und man wusste wenig über ihre sachgerechte Anwendung. Deshalb wurden kortisonhaltige Medikamente in den ersten Jahren nach ihrer Entwicklung oft falsch eingesetzt – nämlich in zu starker Dosierung und über zu lange Zeiträume. Bei vielen Menschen führten sie daher zu teils heftigen Nebenwirkungen. Auch heute ist die Angst vor einer Kortisonbehandlung noch verbreitet. Sie beruht jedoch häufig auf falschen Vorstellungen oder Fehlinformationen. Das Risiko für Nebenwirkungen ist kleiner als die meisten Menschen glauben – vorausgesetzt, die Mittel werden richtig dosiert und nicht zu lange eingesetzt. Die Risiken und Nebenwirkungen hängen außerdem davon ab, ob das Kortison inhaliert oder als Tablette eingenommen, auf die Haut aufgetragen oder in ein Gelenk gespritzt wird. Tabletten haben vor allem bei längerer Anwendung deutlich stärkere Nebenwirkungen als zum Beispiel Cremes, weil das Kortison über den Magen in den Blutkreislauf gelangt und dann im ganzen Körper wirkt.
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